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Beschreibung
Über 3 FOlgen der miniseries, erfahren die Spieler was Michonne von Rick, Ezekiel und dem Rest der Gruppe trennte...und was sie zurückbrachte.
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The Walking Dead franchise
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Bewertungen
Kürzliche Bewertungen
Ohne Verknüpfungen zu den vorangegangenen Erlebnissen von Lee Everett, Clementine und Co. erlebt der Spieler eine eigenständige (Neben)Geschichte welche u.a. mehr vom zerbrechlichen Kern dieser sonst so starken Kämpferin offenbart. Zwar nur drei Episoden lang, vielleicht etwas zu sehr auf Action gebürstet, aber für TWD-Kenner-/Liebhaber ein weiterer kleiner Leckerbissen (der dann aber auch nur für einen Spieleabend reicht).
„TWD – Michonne“ füllt die zeitliche Lücke zwischen den Original-Comicbänden Nr. 126 und 139, in welcher sie sich vorübergehend von ihrer vertrauten, von Rick Grimes angeführten Gruppe trennt und später wieder anschließt. Als Teil einer kleinen Bootsmannschaft schippert unsere dunkelhäutige Überlebenskünstlerin die Küste entlang um bei Siedlungen anderer Überlebenden Handel zu betreiben und Hilfesuchende aufzunehmen. Als das Boot eines Tages festsitzt machen sich Michonne und Anführer Pete auf um ein naheliegendes Wrack nach Nützlichem zu durchsuchen. Dabei stoßen sie auf ein junges Geschwisterpärchen welches ebenfalls dabei ist den Kahn zu plündern – und natürlich auf Zombies, gegen die sich das Quartett so eben wehren kann. Doch kurz darauf erscheinen bewaffnete Männer und nehmen Michonne und den Rest gefangen. Sie werden zu einer Bayou-ähnlichen Anlage verschleppt wo eine größere Truppe lebt. Ungewollt sind sie nun in eine Konfliktsituation geraten die eigentlich nur die angetroffenen Geschwister und die harte Truppen-Anführerin Norma nebst ihren impulsiven Bruder Randall betrifft. Als die Situation zunehmend zu eskalieren droht beschließt Michonne den Moment zur Flucht, wohl wissend dass dies in einer unvermeidlichen Spirale des Blutvergießens münden wird…
Aufgrund der überschaubaren Gesamt-Spielzeit von maximal 4 Stunden war es natürlich zu erwarten dass „TWD – Michonne“ nicht an die Klasse der eigentlichen TWD-Seasons, im Besonderen an deren dramaturgischen Dichte anknüpfen kann, doch Telltale macht angesichts der selbst bestimmten Limitierungen noch das Beste daraus. Der Plot ist simpel und sieht sich selbst als schnell inszenierter Action-Thriller bei dem eben konsequenterweise die Action voll zum Zuge kommt. Von der Serien-bekannten Spielmechanik sind nur das QTE-Tasten-Hämmern und die Dialogauswahl übrig geblieben, Rätsel - selbst in einfachster Form – oder sowas wie Bewegungsfreiheit existieren hier nicht. Darum bezieht "TWD – Michonne" seine Spannung hauptsächlich aus dem Erzähl-Tempo, den blutigen Kämpfen, vor allem aber aus der Titelfigur selbst was sich in häufigen Flashbacks äußert. Diese vor ihrem geistigen Auge ablaufenden Alpträume voll seelischen Schmerzes machen dabei den spannendsten Teil des Spiels aus, und genau da blitzt dann doch ab und zu der wohlbekannte Dramatik-Funken auf, so wie man es von Telltale sehr gut kennt und wünscht.
Mit einer Fortsetzung dieser Mini-Serie ist nicht zu rechnen, weshalb auch hier weniger das Gefühl aufkommt mit seinen Entscheidungen maßgeblichen Einfluss auf die Kernhandlung, das Ableben bestimmter Figuren oder gar aufs Finale zu haben. Dies raubt vor allem das Gefühl der Anspannung während der Multiple-Choice-Sequenzen und die Sorge um die Nebenfiguren. Überhaupt ist das größte Problem an dieser Mini-Serie jenes, dass einem abgesehen von Michonne und Pete kein anderer Charakter ansatzweise an Herz wächst. Ein klarer Beweis dafür dass Telltales erfolgreiches Spielkonzept bei normal-langen Staffeln mit 99,9%iger Sequel-Wahrscheinlichkeit wesentlich besser funktioniert.
Technisch bleibt’s bei fast Gewohntem. Trotz der in die Jahre gekommenen Engine zaubert Telltale dank perfekter Bildregie und hervorragend animierten Charakteren (einschließlich ihrer glaubhaften Mimik) immer noch ein schön anzusehendes Spiel auf den Bildschirm bei dem man die detailarmen Texturen aufgrund des gewählten Comicstils fast gar nicht wahrnimmt. Allerdings neigt „TDW – Michonne“ an ein Paar Stellen für wenige Sekunden kurz einzufrieren, auch minimale, aber unbedenkliche Ruckler kommen mal vor. Beides gar nicht so gravierend wie es sich liest, aber warum die Ladezeiten bei Kapitel-Wechsel neuerdings so unnatürlich lang ausfallen… Das gab’s in älteren Telltale-Titeln SO nicht.
Frei von Tadel dagegen die komplette Vertonung. Die Sprecher-Wahl ist abermals vorzüglich, die Soundeffekte atmosphärisch und äußerst druckvoll, die Musik jederzeit passend. Ganz neu: Ein kurzer, aber ungewohnt kraftvoller Song welcher die optisch chic gestalteten Episoden-Intros stimmungsvoll einleitet. DAS gab‘s früher auch noch nicht. ^^
Fazit:
Der Kürze an Spielzeit ist es anzulasten dass „TWD – Michonne“ nicht die gleiche Qualitätsgüte und Dichte einhält wie die ursprünglichen TWD-Seasons oder andere Telltale-Titel. Für einen langen Spieleabend vermag es dennoch bestens zu unterhalten, allem Gameplay-Minimalismus zum Trotz. Nur der verlangte Normal-Preis von 15,- Euro ist mir etwas zu hoch.
- Gelungenes Spin-Off
- Gewohnt starke Inszenierung
- farblose Nebencharaktere
- kurze Season